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Dauerausstellung

Der Prozess gegen Anna Göldi steht im Mittelpunkt
Das moderne und gänzlich neu konzipierte Museum ist dem tragischen Schicksal der 1782 durch das Schwert hingerichteten Magd Anna Göldi gewidmet und zeichnet die Stationen ihres Lebens nach. Im Zentrum der Ausstellung steht der unvergleichlich gut dokumentierte Prozess, namentlich die ausführlichen Gerichtsprotokolle. Ausgehend von diesen werden die Besucherinnen und Besucher von einer Themeninsel zur anderen geführt: Hexenwahn, Netzwerk der Macht, Aufklärung, Publizistik, Erinnerungskultur, Rehabilitierung.
Sonderausstellung 2023

Bunte Tücher, geteilte Geschichte - Auf den Spuren von König Baumwolle
Cotton is King! So lautete ein Slogan, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den abtrünnigen Südstaaten Amerikas als Kampfparole benutzt wurde. Verwiesen wurde mit diesem nicht nur auf die Baumwolle als unverzichtbaren Rohstoff, für den es seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine weltweit zunehmende Nachfrage gab, sondern zugleich und vor allem auch auf die wirtschaftliche und politische Macht, die mit der Baumwollproduktion einherging.
Heute steht König Baumwolle für den mit der Entstehung des globalen Kapitalismus eng verbundenen Wirtschaftszweig des Textilen schlechthin. Er hat seine Spuren auch im Glarnerland hinterlassen. Zahlreiche Industriebrachen mit Fabrikkaminen, Hängetürmen und ehemaligen Produktionshallen, grossflächige Bleichwiesen, prächtige Villen, prunkvolle Gemeindebauten und Firmenarchive, in denen dicke Musterbücher und prächtige Stoffe aufbewahrt werden, erinnern hierzulande an das weltumspannende Imperium von König Baumwolle.
Sie sind Teil einer Geschichte, die mit ihrem Auf und Ab gerne als Pionier - und Erfolgsgeschichte erzählt wird. Vor allem die als Wirtschaftswunder in die Glarner Geschichte eingegangene zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts prägt Identität und Selbstverständnis der Glarner und Glarnerinnen bis in die Gegenwart hinein nachhaltig. Nur am Rande thematisiert wurden dabei die Spuren von König Baumwolle als Gegenstand einer global geteilten Geschichte. Als solche führen sie nicht nur zurück in die von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägte Zeit Anna Göldis, sondern mitten hinein in die gegenwärtige Diskussion globaler Ungleichheit und in die Problematik der damit verbundenen Verletzungen der Menschenrechte.
Ausgehend von einer Serie von Kopftüchern, die im Glarnerland bis in die 1960 er Jahre für den Afrikahandel produziert worden sind, thematisieren wir die Textilproduktion als kulturelle Praxis und Gegenstand einer seit dem 18. Jahrhundert weltweit geteilten Geschichte. Als partizipativ und inklusiv ausgerichteter Ort des gesellschaftlichen Dialogs interessiert uns dabei nicht zuletzt die Frage, inwieweit es möglich ist, das mit dieser Geschichte verbundene textile Wissen in unserer heutigen Migrationsgesellschaft als geteiltes Kulturerbe lebendig zu erhalten und zugleich Denkanstösse zu liefern, die zu einer Dekolonialisierung der Erinnerungskultur in der Schweiz beitragen.
30. April bis 31. Oktober 2023
Museums-Team
Leitung
Sekretariat
Museumsdienst
Nadja Kundert
Linda Nafzger
Christine Späth
Maggie Wandfluh
Führungen
Christine Späth
Andrea Trümpy
Olivia Egli (Kindernachmittage)